Montag, 3. Februar 2014

Belgrad schwarzweiss

Von Zürich direkt ins Herzen Serbiens 


Von zerbombten Gebäuden, hartnäckigem Wind, orthodoxen Gotteshäusern und grauer Stille


Belgrad ist umwerfend. Nicht nur für das Partyvolk bietet die ehemalige Hauptstadt Jugoslawiens ein Abenteuer. Gegensätze treffen hier mit voller Härte aufeinander: Kulturen, Geschichten und Gesellschaften vermischen sich zu einer Megacity. Die auf einem grossen Hügel gelegene Stadt am Ufer der Donau hat ein ganz spezielles Flair. Zudem würden Franzosen beim Anblick der feinen, internationalen Küche und deren Preisen vor Scham rot werden.

Zürich und Belgrad sind mit einem Direktzug verbunden. Die Fahrt dauer etwas länger als zwanzig Stunden. Es lohnt sich auf der Fahrt auch noch in Ljubljana (Slowenien) und Zagreb (Kroatien) auszusteigen. Die Eindrücke dieser Städte kommen zu einem späteren Zeitpunkt.

Dieser Beitrag zeigt zwölf unkommentierte Fotos der serbischen Hauptstadt. Die Fotos wurden mit einer Sony Digitalkamera (16.2 Megapixel) im Februar 2013 aufgenommen.



Standort Belgrad (Google Maps)
















Bilder grau in grau strahlen eine gewisse Tristesse aus. Diese graue Atmosphäre gehört ebenso zu Belgrad wie der farbenfrohe Umgang der Menschen untereinander. Eine Reise in die serbische Hauptstadt lohnt sich!





Sonntag, 2. Februar 2014

Albanien und Nordgriechenland - Balkan 2012 - Reisebericht

Von Tirana nach Thessaloniki reisen - Sommer 2012

Von mystischen Klöstern auf Felsen, ausrangierten Zugwaggons aus Deutschland und improvisierten Autoseilfähren

Nun ist es schon über eineinhalb Jahre her, als ich mit Freunden durch Südalbanien und Nordgriechenland gereist bin. Dieser Beitrag zeigt Fotos einer Region Europas, die touristisch noch nicht super toll erschlossen ist, aber viel bietet. Gerade bei den Fortbewegungsmitteln kann man auf exotische Fahrzeuge zurückgreifen – ein echter Funfaktor. Auch hier kann ich die Reise allen empfehlen, die mal was Neues erleben möchten.

Dieser Beitrag dient mehr als visuelle Orientierung und weniger als detailgetreue Wiedergabe aller Busfahrpläne etc. - Alle Fotos wurden mit einer Sony Digitalkamera (16.2 Megapixel) geschossen.

Viel Spass beim Anschauen. Ich freue mich über Anregungen und Fragen...


Reiseroute (Google Maps)

Allgemeine Empfehlungen:


Gute Erfahrung mit diesen Reiseführern: 

- Für Nordgriechenland: "Nord- und Mittel-Griechenland" vom Michael Müller Verlag

- Für Albanien: "Albanien - Mit Tirana, Adriaküste und Albanischen Alpen" vom Trescher Verlag



* Start: Tirana (Albanien)

Eine Reise nach Tirana ist wie ein Sprung ins kalte Nass. Auf einen Schlag wird man mit einer Welt konfrontiert, die man so in Europa nur schwer findet. Seien es die Muezzin-Gesänge, die kommunistischen Gebäude, die farbigen Häuser oder die Unmengen an Mercedes-Autos, die durch die Hauptstadt eines der ärmsten Länder Europas brausen - Alles zusammen gibt Tirana ein ganz spezielles Flair.
Als Unterkunft kann ich das Hotel Seven-Tirana, drei Minuten vom Skanderbeg-Denkmal entfernt, empfehlen. Zwar ein bisschen teurer für albanische Verhältnisse (40euro für ein DZ), aber die gute Lage macht‘s gleich wieder wett. Bitte einfach nicht zu viel Hoffnung beim "English-Breakfast"…


Ein Muss 
- Bahnhof und der grosse Markt in der Nähe
- Hauptplatz mit Skanderbeg-Denkmal und verschiedenen Gebäuden aus Hoxhas Ära
- Stausee im Süden der Stadt und alte Universität
- Dajti-Gebirge (erreicht man am besten mit einem Taxi und dann mit dem Gondelbähnchen)

 
Skanderbeg im Zentrum Tiranas

Skanderbeg und im Hintergrund die Et'hem-Bey-Moschee

Einer von unzähligen Einmann-Bunkern in Albanien - Aus Hoxhas Zeit

Krasser könnten die Gegensätze nicht mehr sein

Kühe am See südlich vom Zentrum Tiranas

 

* Tirana - Vlorë - Dhërmi

Ein absolutes Muss auf jeder Albanienreise ist das Zugfahren! Ausrangierte Züge aus Deutschland und der Schweiz werden von ex-sowjetischen Lokomotiven gezogen. Die Zugwaggons besitzen teilweise keine Fenster und die Türen sind auch nicht mehr, was sie mal waren. Dafür braucht der Zug keine Klimaanlage trotz 40°C warmen Temperaturen.

Der Zug nach Vlorë fährt morgens um 6.00 Uhr in Tirana ab (Achtung pünktlich!!). Die Fahrzeit beträgt gute sechs Stunden und kostet 1.80euro
(Vorsicht: Unterwegs muss man einmal umsteigen, sagen würde es einem aber niemand)

 
Am Hauptbahnhof in Tirana
Zugwechsel in Rogozhinë (ca. 1.5 Stunden nach Durrës)

Trittfestigkeit empfiehlt sich
Kurz vor Vlorë

Der rot-gelbe Zug tuckert durch die albanische Landschaft
Ein Schritt weiter und die Zugfahrt geht ohne dich weiter

Auf dem Logara-Pass


Vlorë hat uns nicht sonderlich gut gefallen. Es trägt nicht um sonst den Übernamen Miami von Albanien: Unzählige Hochhäuser, viel zu viel Verkehr und das Meer lässt auch zu wünschen übrig. Wir entschieden uns für die direkte Weiterfahrt nach Dhërmi - Es verkehren Busse auf dieser Strecke. Wir fuhren jedoch mit einem alten Mann mit, der gerade Lust hatte, uns in den Süden zu bringen.

Ein Muss
Unbedingt einen Halt auf dem Logara-Pass zwischen Vlorë und Dhërmi einplanen, etwas essen und die tolle Aussicht auf das Ionische Meer geniessen. Im Restaurant auf der Passhöhe gibt es tolles Essen.




 * Dhërmi - Sarandë

Dhërmi ist für viele AlbanerInnen das Traumferienziel. Schöne lange Strände, unzählige Restaurants und Bars und das wunderbare Ionische Meer. Was leider von Einheimischen nur zu gerne übersehen wird, sind die Abfallberge hinter Häusern und Ecken. Das ungelöste Abfallproblem in vielen albanischen Dörfern wirkt nicht gerade anziehend für Touristen aus dem Ausland.
An gewissen Stellen muss man halt beide Augen und die Nase zudrücken und dann macht Dhërmi ein recht passablen Eindruck.

Dhërmi am Strand

Per Anhalter weiter nach Süden

In der südlichsten Stadt Albaniens - Sarandë

Sarandë nach dem Sonnenuntergang



Sarandë bietet eine spezielle Atmosphäre. Einerseits wirkt es mit den langen Seepromenaden, den Leuchtreklamen, unzähligen Pizzerien und tausenden Touristen wie eine kleine italienische Stadt. Und doch fühlt man sich durch die unzähligen, chaotisch angeordneten Plattenbauten wie im tiefsten Osteuropa. Von Sarandë kann man mit dem Schiff direkt nach Korfu (Griechenland) oder man wählt den Landweg über Igoumenitsa (Griechenland) und nimmt dort das Schiff.

 

* Sarandë - Igoumenitsa - Korfu

 
Die "Flussfähre" ist die einzige Möglichkeit den Fluss an dieser Stelle zu überqueren (vor der Grenze zu Griechenland)

An der Grenze von Albanien und Griechenland - Zurück in der EU


* Korfu

Korfu ist das typische Pauschalreise-Ferienziel von Deutschen und Schweizern. Dennoch kann man hier auch abseits der Hotelbunker etwas erleben. Die westlichste griechische Insel und ehemalige Lieblingsinsel der österreichischen Kaiserin Sisi lädt zu einer Fahrt ins Inland und an die Westküste ein.

Zudem überzeugt Korfu Stadt mit seinem Baustil, der eher an Wien oder an eine italienische Stadt erinnert, als an eine griechische Inselhauptstadt.


Kloster Paleokastritsa - Westkorfu

In der Nähe des Klosters Paleokastritsa


Glifada Beach - Westkorfu

 

 
Korfu Stadt (Kérkira) von oben

 

* Korfu - Igoumenitsa - Ioannina - Kalambaka (Metéora-Klöster)

 
Und zurück aufs Festland nach Igoumenitsa


 

Ein Muss:

- Der Besuch von Kalambaka und den Metéora-Klöster

Wir kamen um 22.00 Uhr in Kalambaka an und hatten keine Ahnung, welches Spektakel uns am nächsten Morgen bei Tageslicht erwartet. Das Zusammenspiel der Felsformationen und der Klöster ist umwerfend. Leider ist nach dem Mittag über uns der Himmel eingebrochen und ein Temperatursturz auf 14°C machte uns zu schaffen. Doch auch bei schlechtem Wetter und Nebel bieten die Klöster und die einmalige Felslandschaft einen beeindruckenden Anblick. Gewisse Klöster lassen sich auch von innen besichtigen.

 

Im Herzen von Kalambaka - gleich unterhalb der Felsen

Grandioser Ausblick auf eines der Klöster

Steile Stufen führen zum Kloster





 Und dann zog der Nebel auf und hüllte die Felsen mystisch ein.

 

 

 * Kalambaka - Thessaloniki 


Von Kalambaka nach Thessaloniki fährt ein Direktzug. Bequem und schnell erreicht man damit die zweitgrösste griechische Stadt.


Von Thessaloniki aus unternahmen wir noch einen Ausflug Richtung Chalkidiki, genauer in die Stadt Neo Kallikratia. Zum Baden zwar nicht schlecht, aber auch nicht einen Ausflug wert. Zurück in Thessaloniki genossen wir die letzten warmen Stunden und bestaunten das Nachtleben, das mit unzählige Bars tausende von jungen Menschen anlockt. Zum Schluss kommen auch noch die Partygänger auf ihre Kosten.


Bisschen Farbe im Bahnhof von Thessaloniki




Überdimensional

Wunderbares griechisches Essen nahe der Akropolis

Häusermeer im Zentrum Thessalonikis



Und nach gut drei Wochen ging ein weiteres Balkanabenteuer zu Ende. 

Herzlichen Dank für euer Interesse und viel Spass!