Samstag, 1. Februar 2014

Von Griechland in die Schweiz reisen - Balkan 2013 - Reisebericht


Quer durch den Balkan - Sommer 2013


Von farbigen Zügen, blauen Buchten, warmen Salzwasserseen und orangenen Arkaden 


Dieser Beitrag bietet einen Einblick in eine Region Europas, die vom Mainstream gerne vergessen wird. Osteuropa und speziell der Balkan bieten Reisenden eine unvergessliche Vielfalt an Kultur- und Sinneseindrücken. Dieser Beitrag zeigt Bilder, die auf unserer Reise von Griechenland durch Mazedonien, Albanien, Montenegro, Kroatien und Italien entstanden sind. Die von uns absolvierte Reiseroute kann ich jedermann/jederfrau empfehlen. Die Länder des Balkans haben viel zu bieten und werden zu Unrecht unterschätzt.
Dieser Beitrag dient mehr als visuelle Orientierung und weniger als detailgetreue Wiedergabe aller Busfahrpläne etc. - Alle Fotos wurden mit einer Sony Digitalkamera (16.2 Megapixel) geschossen. 

Viel Spass beim Anschauen. Ich freue mich über Anregungen und Fragen...

Reiseroute (Google-Maps)



Allgemeine Empfehlungen:


Gute Erfahrung mit diesen Reiseführern: 

- Für Nordgriechenland: "Nord- und Mittel-Griechenland" vom Michael Müller Verlag

- Für Mazedonien: "Mazedonien" vom Trescher Verlag

- Für Albanien: "Albanien - Mit Tirana, Adriaküste und Albanischen Alpen" vom Trescher Verlag

- Für Montenegro: "Montenegro" vom Dumont Verlag

Billette und Co.

Ein InterRail-Ticket ist zwar was tolles, doch für diese Region Europas lohnt es sich finanziell nicht. Das Problem dabei ist, dass auf dem Balkan keine Zugverbindungen entlang der Küste existieren. Die einzige Zugstrecke auf unserer Route durch den Balkan war in Nordgriechenland. Diese ist sehr zu empfehlen, da sie mit 10euro für die Strecke Thessaloniki - Florina sehr günstig ist. Danach ist man mit Busverbindungen oder Autostoppen am besten bedient. Tickets für Busse kann man immer vor Ort erwerben und es ist nie ein Problem noch zwei Plätze zu bekommen. Zudem sind die Bustickets sehr günstig. Für den Weg von Thessaloniki nach Split mussten wir nur ca. 110euro bezahlen (für alle Busse etc. zusammen). Die Überfahrt nach Italien war mit 50euro am teuersten. Möchte man in Italien ein wenig auf das Portemonnaine schauen, sollte man nicht mit den Hochgeschwindigkeitszügen fahren (die sind ein wenig teurer, dafür schneller).

Übernachtungen
In grösseren Städten wie Thessaloniki ist es praktischer in einem Hotel oder einer Jugi zu übernachten. In kleineren Dörfer oder Städten gibt's überall ein grosses Angebot an Appartements oder einfachen Zimmern. Je nach Ort kann es sich in der Hochsaison lohnen, ein Zimmer zu reservieren. Doch im Normalfall geht's ohne Buchungen im Vorhinein. Es lässt sich immer was finden.  


* Tag 1: Basel - Thessaloniki

Wir sind ready! Unsere Rucksäcke waren vollgepackt mit Sonnencreme, Sommerkleidern und Reiseführern. Mit dem Zug gings nach nach Basel und von dort direkt nach Thessaloniki.














42°C in der zweitgrössten griechischen Stadt


Hafenpromenade von Thessaloniki


Aussicht von der Akropolis

Eindrückliche Streetart im Grossformat in Thessalonikis Innenstadt

* Tag 2: Thessaloniki - Edessa

Um die Mittagszeit fuhren wir mit dem Zug nach Edessa. Es geht stetig bergauf und die Landschaft wird grüner und grüner. Der Zug ist relativ günstig und komfortabel.

Edessa ist eine kleine und verschlafene Stadt in einem üppig grünen Tal auf einem Hochplateau. Erfrischend anders wirkt Edessa im Vergleich zu vielen griechischen Städten. Überall hat es kleine Flüsschen und unzählige Bäume geben der Stadt ein unverwechselbares Outfit.

Zug nach Edessa - bequem und farbig

Dorfkirche in Edessa

Aussicht vom Plateau ins grüne Tal vor Edessa

* Tag 3: Edessa - Florina - Bitola

Die Fahrt von Edessa nach Florina ist wunderschön. Es geht durch das nordgriechische, menschenverlassene Hochland in Richtung Westen. Die Vegetation verändert sich laufend und es wird immer mehr karger. Nach eineinhalb Stunden haben wir Florina erreicht. Diese Stadt befindet sich zwischen hohen Bergen und es ist nicht verwunderlich, dass hier im Winter auch mal ein paar Meter Schnee liegen können.
Weiter geht's nach Westen - Bahnhof Edessa

Wochenmarkt in Florina


Von Florina (Griechenland) nach Bitola (Mazedonien) zu reisen, ist nicht ganz einfach. Da sich die beiden Länder immer noch nicht ganz nahe stehen, gibt es keine offiziellen Verbindungen. Darum muss man zuerst von Florina an die Grenze ein Taxi nehmen oder Autostoppen. Von der Grenze nach Bitola geht's nur mit Autostopp, denn es hat keine Taxis oder Busse. Einfach das erst beste Auto anhalten und um eine Mitfahrt bitten.

An der Grenze zum ehemaligen Jugoslawien - F.Y.R.O.M.

Ein Hauch osmanisches Reich liegt über Bitola. Eine eindrückliche Mischung osmanischer und jugoslawischer Bautätigkeit erlebt man in der südlichsten Stadt Ex-Jugoslawiens. Die Preise für Essen, Trinken und Übernachten sind sehr günstig und man trifft nur wenige Touristen aus Westeuropa, dafür umso mehr aus der Türkei.

Zentrum von Bitola

Plattenbauten im Zentrum von Bitola

Fussgängerzone in der Altstadt





Ready für die Weiterreise nach Ohrid

 

* Tag 4 (und Tag 5): Bitola - Ohrid

Von Bitola nach Ohrid fährt man knapp zwei Stunden auf kurvigen Strassen am mazedonischen Nationalpark Pelister vorbei. In Ohrid angekommen, warten dutzende mazedonische Frauen, die einem ihre Zimmer zur Übernachtung schmackhaft machen wollen. 

Ohrid überzeugt mit einer uralten Festung, eindrücklichen orthodoxen Krichen und dem Ohrid-See. 

Festung oberhalb von Ohrid

Massive Mauern trotzen hier schon seit Jahrhunderten dem Wind

Mazedonische Flagge über Ohrid

Orthodoxes Kloster unterhalb der Festung in Ohrid


Seepromenade in Ohrid

 

* Tag 6: Ohrid - Struga - Tirana

Von Ohrid nach Struga nahmen wir einen kleinen Lokalbus. Dieser fuhr 45 Minuten am Ohrid-See entlang. Vom Busbahnhof in Struga aus ging es dann knapp fünf Stunden quer durch Albanien nach Tirana (über Elbasan und Durres). Diese Fahrt ist trotz den unzähligen Kurven und Schaukelaktionen ein Erlebnis. Die Fahrt über den Pass zwischen Struga und Elbasan erlaubt eine herrlichen Aussicht über die fruchbare Region Zentralalbaniens.


In Albanien wird man von Amstel begrüsst

Eisenbahnbrücke aus Enver Hoxhas Zeit

Alte Fabriken nahe Elbasan

* Tag 7 (und Tag 8): Tirana

Tirana ist ein Besuch wert! Schon zum zweiten Mal war ich in Tirana und es hat mir wieder gefallen. Hier prallen Gegensätze aller Art aufeinander: Moderner vs. kommunistischer Baustil oder westliche vs. orientalische anmutende Strassenszenen etc. -> Wirklich lohnenswert..auch wenn der erste Anblick bei der Ankunft in einem Vorort abschreckend wirken kann.

Überall in Tirana findet man farbig angestrichene Häuser

Stromausfall ist keine Seltenheit - auch kein Wunder bei diesen Kabeln

Jahrmarkt

Die alte Uni Tiranas
Hoxhas Pyramide - Überrest der Hoxha Diktatur

Ausflug auf das Dajti-Gebirge - Höhenangst ist hier fehl am Platz



Opera neben der Skanderbeg-Statue im Zentrum Tiranas

Jahrmarkt


* Tag 9: Tirana - Shkodër - Bar - Sveti Stefan

Den Busbahnhof in Tirana findet man nur, wenn man jemanden auf der Strasse fragt. Er ist als solcher nicht gekennzeichnet und befindet sich in der Nähe des Bahnhofs. Die Fahrt nach Shkodër verläuft auf der teilweise neu erstellen Autobahn und wird immer wieder durch holprige Strassenabschnitte unterbrochen. In Shkodër angekommen, haben wir per Zufall im gleichen Hotel einen Café getrunken, wie der albanische Premierminster, der gerade in der Stadt auf Besuch war (unspektakulär, aber erwähnenswert ;)

Von Albanien nach Montenegro fahren im Hochsommer nur zwei Busse (morgens und abends). Wir entschieden uns mit einem Mann mitzufahren, der seine Fahrdienste auf dem Hauptkreisel von Skhodër zur Verfügung stellte. Für 10euro pro Person nahm er uns und einen Belgier, der gerade auch da rumlatschte, mit auf die zweieinhalbstündige Fahrt durch Südmontenegro. 

Er setzte uns in Bar (Montenegro) ab und von dort nahmen wir einen kleinen Lokalbus nach Sveti Stefan.

Moschee in Skhodër

Hotel, vor welchem die nicht-lizensierte Taxis in Skhodër warten


Sveti Stefan (Montenegro) in der Abendsonne


* Tag 10: Ausflug nach Budva & Kotor (-Bucht)

Von Sveti Stefan aus lassen sich herrliche Ausflüge unternehmen, wie beispielsweise nach Budva, eine der ältesten Städte im Adria-Raum.

Von Budva ging es weiter nach Kotor. Kaum hat man den Tunnel vor der Kotor-Bucht verlassen, wird man vom Bergmassiv überwältigt. Kotor ist in eine enge Meeresbucht gebaut worden und überzeugt durch seine mittelalterliche Architektur. Die Stadt ist nicht umsonst UNESCO Weltkulturerbe. Das Kreuzfahrtschiff in der Bucht liess die BesucherInnenanzahl in der Stadt erahnen.

Im Zentrum der Altstadt von Budva
Budva zur Mittagszeit

Kreuzfahrtschiff vor Kotor


Im Zentrum von Kotor
Festung von Kotor



In der Bucht von Kotor


* Tag 11: Petrovac und Berglandschaft

Nach einem kurzen Ausflug nach Petrovac fuhren wir auf den Pass zwischen Petrovac und Podgorica. Von oben geniesst man eine super Aussicht über die montenegrinische Küste, zudem herrscht eine angenehm frische Brise zur Abwechslung. 


Unbewohnte Insel vor Petrovac

Aussicht auf Petrovac

* Tag 12: Sveti Stefan - Dubrovnik 

Um von Sveti Stefan nach Dubrovnik zugelangen, benützt man am besten einen der vielen Busse. Die Fahrt geht für die verhältnismässig kurze Distanz relativ lang. Da man über den kroatisch-montenegrinischen Zoll fährt, verzögert sich die Fahrt unnötig. Am Zoll werden alle Pässe eingesammelt und wieder verteilt..
Nach der langen Fahrt sind wir im mediteranen Dubrovnik angekommen. Umwerfende Bausubstanzen und viele Touristen erwartem einem im jüngsten EU-Mitgliedsland.

Küste vor Dubrovnik

Burgring um die Altstadt von Dubrovnik


Sonnenuntergang in Dubrovnik





* Tag 13 (und Tag 14): Dubrovnik - Mljet (Insel)

Die Überfahrt nach Mljet dauert zweieinhalb Stunden. Mljet ist die grünste Insel von Kroatien und ein echter Hingucker. Vor allem die zwei aufgewärmten Salzwasserseen im Zentrum der Insel sind ein Ausflug wert. Mljet ist die südlichste Insel von Kroatien und steht zur Hälfte unter Naturschutz.Schiffe auf die Insel fahren nur selten (zweimal am Tag, je nach Saison).



Bucht von Polace

Salzwassersee auf Mljet


Klosterinsel auf dem Salzwassersee



Wo Salzwassersee und Mittelmeer aufeinander treffen


Vor allem der kleinere der beiden Salzwasserseen war spiegelglatt


* Tag 15: Mljet - Dubrovnik - Split - Ancona (Italien)

Um 4.45 Uhr mussten wir den Bus über die komplette Insel nehmen, damit wir das einzige Schiff am Morgen früh am Hafen von Mljet erwischen konnten. Von dort fuhren wir zurück nach Dubrovnik und dann mit dem Bus über Südbosnien und das kroatische Hinterland nach Split. Nach einem halben Tag in Split ging's weiter mit dem Schiff die Nacht hindurch nach Ancona, Italien. Die Überfahrt dauerte gute elf Stunden.

Split

Römische Überreste in Split



Endlich wieder einmal ein grosses Schiff :)

* Tag 16 (und Tag 17): Ancona - Bologna

Um 7.30 Uhr pünktlich in Ancona angekommen und weiter ging's in die StudentInnen-Stadt Bologna.
Bologna überzeugt mit einem einmaligen Erscheinungsbild: Tausende von Arkaden zieren die Strassen der orangen Stadt mit der ältesten Universität Europas.



Hafen von Ancona morgens um 7.30 Uhr

Orange Arkaden im Zentrum von Bologna

Bolognas Wahrzeichen

Vor der Uni



Vor dem Rathaus auf der grossen Piazza

Ältester Seziertisch der Welt, in der Uni Bolognas



Nach gut zweieinhalb Wochen sind wir von Bologna über Mailand in die Schweiz zurückgefahren. Die Reise durch Griechenland, Albanien, Italien und durch drei der ehemals jugoslawischen Länder hat sich total gelohnt. Ich kann es euch nur empfehlen!

Herzlichen Dank für euer Interesse und viel Spass!






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen